Der Schwarmalarm bringt mich zu einem Imker in die Nähe von Augsburg. Im ersten Moment der Begegnung bin ich etwas irritiert - er sieht aus wie Vincent van Gogh. Sogar das Ohr fehlt an der richtigen Stelle. Ich lerne im Laufe des Tages zwei sehr nette Menschen mit faszinierenden Biographien kennen. Darin spielen diverse Auslandsaufenthalte in Indien, Paris und New York eine Rolle sowie Pfade die die Berufe Hotelfachkraft, Modell, Stylistin, ein Psychologiestudium, Heilpraktiker und Universalhandwerker einschließen. Ich bekomme eine Ahnung davon, was in diesen zwei netten, ruhigen, offenen Menschen steckt und sehe die Gegend, durch die ich später heimfahre, nochmal mit anderen Augen. Habe ich hier doch gerade einen Schatz entdecken dürfen.
Die Bienen waren schnell von der Schwarmkiste in unsere Bienenkiste eingeschlagen, d.h. eher eingeschüttet. alle erwischt man dabei nie, darum stand unsere Kiste noch eine Weile da, damit herumschwirrende Bienen, die auch noch zum Volk gehörten noch den Weg zu den anderen fanden. Letzter Aufruf hessische Provinz. Als es dann ruhiger war, wurde die Kiste mit einem Drahtgitter verschlossen und war fertig für die Autoverladung.
Inzwischen hatten wir Zeit zum Reden und Teetrinken. Bis das allgegenwärtige Summen sehr laut wurde. Ein neuer Schwarm war unterwegs.
Den einzufangen ist wohl eigentlich kein Hexenwerk. Allerdings gestaltete es sich schwierig, weil der Schwarm sich ausgerechnet in den Zwischenraum des Jägerzauns gequetscht hatte. Ein spannender Tag.
