Dienstag, 30. Oktober 2012

Sauerkraut



Als ich in das alte Haus gezogen bin, ist mir an den unmöglichsten Stellen Sauerkraut begegnet. Meine Großeltern haben Unmengen davon eingekocht und gelagert - aber längst nicht soviel davon gegessen. Als ich es fand, war es nicht mehr essbar. Leider, denn ich esse es gern. Bis ich alles nach und nach entsorgt hatte, hatte ich allerdings ein kleines Trauma. So viele Gläser, so viel Arbeit. So Schade. Nach und nach habe ich das Kraut auf den Kompost und die Gläser (außer die schönen alten Einmachgläser) zum Altglascontainer entsorgt. Es hat Jahre gedauert, bis das letzte Glas weg war. Mein Schwur war:  Niemehr Sauerkraut auf Vorrat, nicht ein einziges Glas. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich eines Tages in die Fußstapfen meiner Großeltern treten werde, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Nun habe ich aber in den Ferien den alten Krauthobel aktiviert und das geriebene Kraut mit Salz bestreut und Schicht für Schicht im Gärtopf festgestampft. Damit wir ab Dezember wieder frisches Sauerkraut haben. So lecker. Aber es kommt nicht in Gläser. Keine Vorräte! Es wird nur so lange gegessen, bis der Topf leer ist. Dann ist auch der Winter um und es gibt wieder reizvolleres als Sauerkraut.